Mittwoch, 30. Januar 2013

TURISMO RURALE LE GRAZIE, KAMPANIEN



Vor etwa fünfzehn Jahren beschlossen mein Ehemann und ich, ein Stück Land mit zwei verfallenen landwirtschaftlichen Gebäuden auf dem Gipfel eines Hügels mit wundervollem Blick über das umliegende Gebirge und Tal zu kaufen.





Mit viel Mühe und einigen Krediten begannen wir die Restaurierung und Vergrößerung der Bausubstanz, wobei wir aber nur lokale Baumaterialien wie zum Beispiel Stein und Holz verwendeten. Wir wollten unseren zukünftigen Gästen einfache (aber natürliches) Gebäudestrukturen errichten, um ihnen die bäuerliche Lebensweise im Einklang mit der Naturnahezubringen.

Das Anwesen liegt in der vollständig geschützten Zone 1 des Nationalparks von Cilento,
der  seit 1998 zum UNESCO Welterbe, sowie seit 1997 zur MAB (Man and Biosfere) und seit 2010 zum Geopark gehört. Es befindet sich auf halber Strecke zwischen der Costa Cilentana und dem Vallo di Diano, nahe bei den faszinierendsten historischen Ortschaften und landschaftlichen Höhepunkten des Cilento: der Monte Cervati, die Gole del Calore, dem Roscigno Vecchia, der Certosa di Padula, Paestum und Velia.

Die Zimmer haben alle ein eigenes Bad, sind mit antiken Möbeln eingerichtet und bieten außerdem kostenlosen WiFi-Zugang, haben Satelliten- und Kabelfernsehen und ökologische Gästeartikel.


Bei Tisch gibt es Spezialitäten aus dem Cilento, hausgemachtes Brot und Nudeln, Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten, Fleisch von Lamm und Zicklein, verschiedene Käsesorten und Wurstwaren die auf köstliche Weise in der mediterranen Tradition zubereitet werden. Die Stille, die friedliche Ruhe und Abgeschiedenheit machen aus den „GRAZIE“ den idealen Ort für einen entspannenden Urlaub und viele schöne Ausflüge in die Umgebung.



Wir wurden kürzlich von der Umweltorganisation „Legambiente“ und vom Nationalpark von Cilento dafür ausgezeichnet, dass wir unsere Aktivität im Einklang mit der Umwelt und unter Verwendung nachhaltiger Energiequellen und im Zeichen der Energieeffizienz betreiben und regionale und ökologisch wertvolle Produkte verwenden.

Mittwoch, 16. Januar 2013

TRADITIONELLE SARDISCHE KÖRBE AUS SINNAI (CA), SARDINIEN


Ich bin Alessandra Floris aus Sinnai. Seit 1994 flechte ich traditionelle sardische Körbe, bei uns heißen sie „su stexu e fenu“. Eigentlich komme ich aus einer Familie, die sich mit der Stickerei beschäftigt, nicht mit der Korbflechterei.


 Im Jahr 1994 habe ich dann das Flechten in einem Kurs gelernt. Ich habe sofort verstanden, dass es viel Arbeit bedeuten würde, wenn ich Körbe flechten und so die alte Tradition fortführen wollte. Die alten Herren, die früher die Materialien (Binsen und Heu) verkauften, gab es mittlerweile nicht mehr. Also habe ich mich mit meiner Lehrerin zusammengetan und wir haben Binsen auf den Feldern gesammelt und Getreide angebaut.
Anfangs viel es uns schwer das richtige Getreide zu finden (Grano Capelli). Heute ist es allerdings kein Problem mehr, weil man herausgefunden hat, dass sich aus dem Getreide auch ausgezeichnetes Brot herstellen lässt. Welch Entdeckung!



Das Getreide hat einen langen Stiel und nur wenig Korn, weshalb es optimal zum Korbflechten geeignet ist. Es wurde lange Zeit nicht mehr angebaut, weil nicht jeder Standort geeignet ist. Es kann nur dort angebaut werde, wo kein allzu starker Wind geht. Denn ein starker Wind könnte die langen Halme des Getreides umknicken. Im Gegensatz zu den Leuten die daraus Brot backen wollen, pflanzen wir Korbflechterinnen das Getreide sehr dicht, sodass die Pflanzen mit einem langen Stiel wachsen und die Ähre sehr klein bleibt. Das Getreide wird auch heute noch mit der Sichel geerntet, weil es bisher noch kein Erntegerät entwickelt wurde, das den Stiel der Pflanze nicht beschädigen würde.



Die Binsen sind ein Gewächs, das wild an Flüssen, Seen und Teichen wächst. Die Ernte ist nicht ganz einfach, mit etwas Geschick gelinkt sie aber doch. Danach müssen die Halme von den Blüten befreit und für ungefähr eineinhalb Monate getrocknet werden. Aus den getrockneten Binsenshalmen können dann verschiedene Muster auf die Körbe geflochten werden. Meistens verzieren wir die Körbe mit traditionellen Motiven, manche entnehmen wir auch Zeitschriften und verändern sie nach Lust und Laune. Meist wird Rot verwendet (das für die Fröhlichkeit steht). Mit schwarzen Motiven wurden früher eine Art „Trauerkörbe“ versehen. Das waren Körbe mit Deckeln, die man den Angehörigen von Verstorbenen schenkte und in denen Essen aufbewahrt wurde. Eine wichtige Regel bei den Korbflechterinnen aus Sinnai war es, dass die Körbe nur mit einer Farbe verziert werden durfte. Ausschließlich diejenigen Körbe, die Motive des sardischen Tanzes oder der Jagd zeigten, durften zwei oder mehrere Farben haben.



Um einen Korb zu flechten braucht man mindestens 7 Stunden. Meistens kaufen private Kunden Körbe. Früher war es Tradition als Aussteuer einen Korb zum Hochzeitsfest mitzubringen. Diese Körbe, die „su strexu bonu“ genannt wurden, waren feiner gearbeitet und im Gegensatz zu den üblichen „su mannigiu“ Körben, die meist kein Muster hatten und deren Korbbeginn mit Stoffen aus Gardinen oder ähnlichen geschlossen wurde, mit Mustern und Bukatstoffen versehen.



Während ich an den Körben gearbeitet habe, habe ich herausgefunden, dass manche Korbflechterinnen die Binsen einfärbten. Weil ich aber niemanden gefunden habe, der mir die Technik des Einfärbens genau erklären konnte, habe ich einen Kurs über natürliche Färbetechniken besucht. Nachdem ich dann ein bisschen herum experimentiert habe, ist es mir gelungen ein ganz gutes Ergebnis zu erzielen. Es ist aber nicht einfach Binsenhalme einzufärben. 
15 Jahre lang habe ich ausschließlich Körbe traditioneller Formen geflochten. Seit ungefähr 3 Jahren versuche ich nun mit den strengen Regeln, die von den alten Korbflechterinnen auferlegt werden, zu brechen. Ich habe mich von den Regeln befreit und angefangen auch andere Dinge zu fertigen, die genauso nützlich sind wie die traditionellen Körbe. Dazu gehören: Wanduhren, Spiegelrahmen, Lampenschirme, Hüte, Ohrringe, Armbänder, Armreife, Haarnadeln und vieles mehr.


Für diejenigen die Interesse haben, biete ich im Winter Kurse an, in denen man die Tradition meiner Region lernen kann.

AGRITURISMO LA CERRA , LA CERRA TEMPIO PAUSANIA (SS), SARDINIEN


Meine Familie hat 1982 einen sogenannten Stazzo gekauft. Das sind für die Region Gallura in Sardinien typische Bauernhöfe, die sich ursprünglich komplett selbst versorgt haben.





Ich muss zugeben, dass die ersten Jahre nicht immer leicht waren. Dank der Hilfe unserer Nachbarn, die uns in die Geheimnisse Sardiniens eingeführt haben, ist es uns gelungen, den Hof ertragbringend zu gestalten.



Der Stazzo war seit einigen Jahren verlassen und verwildert, ohne fließend Wasser und Elektrizität.  Das Haus hatte kein Dach mehr, der Großteil der Felder war von Unkraut überwuchert. 



Die ersten 20 Jahre bedeuteten harte Arbeit für uns: wir haben das Haus restauriert, die Felder und den Garten wieder hergerichtet, haben nach Grundwasser gesucht und einen Stall für unsere Rinder gebaut, die wir wie in Sardinien üblich, auf freiem Feld grasen lassen.



Im Jahr 2001 haben wir mit Hilfe finanzieller Unterstützung der EU für die Entwicklung des ländlichen Raumes eine kleine Pension mit 5 Zimmern gebaut, die zu den bereits bestehenden Gebäuden passt. Im Jahr 2009 haben wir dann mehrere Solarzellen installiert, mit denen wir unsere Energieverbrauch decken können.



Wir bieten unseren Gästen unvergessliche Tage inmitten der Natur sowie Köstlichkeiten der sardischen Küche.

HOTEL SU GOLOGONE, OLIENA (NU), SARDINIEN


Das charmante Hotel Su Gologone entstand in den 60 er Jahren dank des unternehmerischen Einfühlungsvermögens Peppedu Palimodde und des architektonischen Geschicks des sardischen Künstlers G.A. Sulas. 



Peppedu und seine Frau Pasqua richteten von Anfang an die Räumlichkeiten der Anlage mit seltenen Gegenständen und Utensilien aus lokalen, sardischen Antiquitätensammlungen ein. 



Hier liegt der Ursprung dessen, was mit den Jahren eine der wichtigsten privaten Kunstsammlungen wurde: sie reicht von Werken des Künstlers Giuseppe Biasi über andere wichtige Exponate der Kunstströmungen jener Zeit.



Im laufe der Jahre sind die Räumlichkeiten, dank der kreativen Ader der Tochter Giovanna, mit neu erworbenen Objekten der bekanntesten sardischen Künstler der Moderne und Gegenwart ausgestattet worden.



Su Gologone ist somit kein herkömmliches Hotel, sondern ein Ort an dem in jedem Winkel -  in den Zimmern, im Speisesaal, im Weinkeller, in den Gängen und Gärten - Kunst ausgestellt und präsent ist. 



Die Einrichtungsgegenstände stehen in einem harmonischen Verhältnis zu den ausgestellten Kunstwerken.

Donnerstag, 3. Januar 2013

ICHNUSA BIKE


IchnusaBike ist ein Unternehmen in Cagliari, das 2003 gegründet wurde. Es bietet Radreisen, Exkursionen und den Verleih von Fahrrädern an.



Eine Radreise oder eine Exkursion mit IchnusaBike bietet die Möglichkeit, die Umgebung und die Landschaft auf eine andere und intimere Art und Weise zu erfahren. Es ist eine Mischung aus Abenteuer, Spaß und Tradition, die allerdings keine zu große körperliche Anstrengung fordert.



Denn  Fahrradtourismus soll vor allem eines bedeuten: Freiheit. Bewegungsfreiheit, Gedankenfreiheit und eben auch die Freiheit dann eine Pause einzulegen, wann man möchte. Es geht darum sich zu entspannend, die Landschaft zu erfahren und vielleicht ab und an ein Foto zu knipsen.



IchnusaBike bietet verschiedene Exkursionen und Reisen, bei denen zwischen unterschiedlichen Sportarten (Fahrrad, Wandern, Walking), Routen und Schwierigkeitsstufen (von 1 bis 5) gewählt werden kann.



Unterwegs kann man sowohl beim Picknick, also auch beim Mittag- und Abendessen sardische Spezialitäten genießen.



Ichnusbike will durch sein Handeln und seine Entscheidungen Verantwortung übernehmen.
Dies zeigt sich in der Restaurierung alter Fahrräder ebenso wie in der Förderung des Gebiets durch den Fahrradtourismus in Zusammenarbeit mit lokalen Behörden.



IchnusaBike will zeigen, dass eine Aufwertung des Gebiets nicht notwendigerweise durch den Bau unnötiger, das Landschaftsbild schädigender Asphaltstraßen und der damit verbundenen Zerstörung alter Pfade und Wanderwege geschieht, sondern vielmehr im Zusammenhang mit einem respektvollem Umgang mit dem Gebiet zu suchen ist.